2. Die Entstehung des Lebens ist ungeklärt
Die Entstehung von Leben aus leblosen Stoffen (z. B. in hypothetischen Ursuppen auf einer gedachten frühen Erde) ist ungeklärt. Es ist zwar gelungen, in unterschiedlichsten Versuchsansätzen einen Teil der einfachsten Bausteine lebenswichtiger Moleküle herzustellen, z. B. einige Aminosäuren als Bausteine der Proteine (Eiweiße) im sog. "Miller-Versuch". Bei diesen Versuchsansätzen entstehen aber immer zahlreiche andere chemische Verbindungen, die weitere Schritte hin zu lebenswichtigen Stoffen verhindern.
Daher ist es nicht gelungen, unter Ursuppenbedingungen Proteine, Nukleinsäuren (Erbsubstanz) oder Zellmembranen (Zellhüllen) zu synthetisieren. Selbst wenn dies gelungen wäre (wovon man weit entfernt ist), wären diese Produkte noch kein Leben. Dazu müßten sie in höchst komplizierte Wechselwirkungen zueinander gebracht werden. Wie das ohne Zielvorgabe und Steuerung abgelaufen sein könnte, ist unbekannt.
Auch in jüngster Zeit formulierte alternative Modelle hinterlassen viele ungelöste Detailprobleme. Schließlich müsste auf dem Weg zum Leben neben vielen anderen Voraussetzungen auch der genetische Code entstehen. Wieder ist unbekannt, wie ein Code, also eine Zuordnungsvorschrift für die Übersetzung der DNS-Abfolge in Proteine, von alleine entstanden sein könnte.

Abb. 1: Makro- und Mikroevolution sind grundverschiedene Konzepte. Mikroevolution (rechts) ist Variation vorhandener Konstruktionen (innerhalb von Grundtypen), Makroevolution (links) ist die Entstehung neuer Konstruktionen.